der Zeitschrift November 2010, Nummer 23
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der Zeitschrift November 2010, Nummer 23
número 23 noviembre 2010 Nummer 23 November 2010 Revista de la Asociación Mexicana de Maestros de Alemán en México Zeitschrift des mexikanischen Deutschlehrerverbandes Editorial Contenido / Inhalt Liebe Mitglieder und Freunde von Ampal. Das X. AMPAL-Treffen in Cholula, Puebla steht schon fast vor der Tür. Da es dieses Mal bereits im April, also einen Monat früher als sonst statt findet, ist der neue Vorstand in Zusammenarbeit mit den Institutionen, die uns immer unterstützen, bereits mitten in den Vorbereitungen. Genauere Informationen zu diesem Treffen finden Sie im Heft. Weiter gibt es wieder ein bunt gemischtes Themenspektrum von Unterrichtsvorschlägen zum Thema Fasching und dem Einsatz von Filmen im Unterricht. Gedichte im Unterricht und Fußball in der Deutschklasse sind ebenfalls Inhalte, die in dieser Ausgabe aufgegriffen werden. 2012 wird in Guadalajara der ALEG-Kongress stattfinden (ALEGAsociación Latinoamericana de Estudios Germanísticos) zu dieser äußerst wichtigen Veranstaltung wurde die Präsidentin von ALEG, Olivia Díaz, interviewt. Für die Redaktionsarbeit hat sich ein eigenes Redaktionsteam gebildet, welches alle Aufgaben in Bezug auf die Zeitschrift gemeinsam lösen wird. Wie immer freuen wir uns natürlich über die Zusendung von Artikeln. Ampal Intern 2 Informes/Berichte 4 ampal Asociación Mexicana de Profesores de Alemán, A.C. Mexikanischer Deutschlehrerverband Presidenta/Vorsitzende Monika Honti Secretaria/Schriftführerin Heike Gruhn 5 Tesorero/Kassenwart Wolfgang Kresse Vocales/Beisitzer Frida Corte Irais Soto Ulrike Sperr Cuenta Bancaria Banamex 958 797 8366 Suc. 958, México D.F. Clabe: 0021 8009 5879 7836 69 Swift: BNMXMXMM 8 13 Página Web: www.ampal.org Tiraje/Auflage: 1000 ISSN: 012813452700-102 Info -AMPAL No. 23 Los artículos publicados son responsabilidad de los autores y sólo podrán ser reproducidos citando la fuente. Noviembre 2010 WESTEUROPÄISCHE EINWANDERER IN MEXIKO EINE UNGEWOHNTE PERSPEKTIVE AUF MIGRATION UND INTERKULTURALITÄT Heike Gruhn 14 FUßBALL UND DEUTSCH? 18 DER EINSATZ VON SPIELFILMEN IM DAF-UNTERRICHT - ANHAND DES BEISPIELS SOLINO” Enis Kadipinar “ Lea Weis, Christiane Wolsing Entrevista/Interview 19 ALEG-KONGRESS 2012 IN GUADALAJARA - INTERVIEW MIT OLIVIA DÍAZ VON DER UNIVERSIDAD DE GUADALAJARA Claus Witte Katharina Herzig [email protected] Claus Witte [email protected] LEHRERFORTBILDUNG IN BLUMENAU: KREATIVER UMGANG MIT GEDICHTEN Katharina Herzig Florian Gräfe [email protected] Ulrike Sperr [email protected] KÖLNER KARNEVAL EIN UNTERRICHTSENTWURF Sabrina Sadovski Redacción/Schriftleitung Helena Knapp [email protected] Comité Editorial/ Redaktionsteam Heike Gruhn [email protected] DACH-TAGE 2010 Der AMPAL-Vorstand Artículos/Artikel Für weitere Informationen laden wir Sie ein, die AMPAL- Homepage zu besuchen: www.ampal.org. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht das Redaktionsteam. DER NEUE VORSTAND STELLT SICH VOR Extra 24 AMPAL TREFFEN 2011 Der AMPAL-Vorstand Foto portada: Umschlagblatt: © Gerardo Martínez Landa Ampal Intern DER NEUE VORSTAND STELLT SICH VOR Heike Gruhn, Schriftführerin Geboren bin ich in Döbeln, einer Kleinstadt in Sachsen. Doch schon mit 9 Jahren endete meine Lebensphase als Jungpionierin infolge unserer Umsiedelung ins behäbige Mittelfranken. Auch in Erlangen schlug ich keine so festen Wurzeln, sondern landete mit Anfang noviembre 2010 20 nach mehrmonatigen Reisen durch Skandinavien und dem Nahen Osten im sonnigen Südfrankreich, wo ich ganze sieben Jahre verbrachte. Hier begann meine Liebe zu Fremdsprachen, ich lernte Französisch und machte die ersten Gehversuche als Übersetzerin und Hauslehrerin für DaF. Vier lebenslustige Musiker aus Puebla, die im benachbarten Latino-Restaurant Huapangos und Sones aufspielten, waren wohl mein Omen: Ich begann, mich auch für spanischsprachige Kulturräume zu begeistern und landete schließlich Anfang der 90-er Jahre in Puebla, wo ich bis heute an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla als “Profesora-Investigadora” unter anderem Deutschunterricht erteile. Relativ spät habe ich damit angefangen, mich um “Papiere” zu kümmern, von denen ich inzwischen aber alle möglichen und unmöglichen ange- sammelt habe: Unter anderem zwei Titel als staatlich geprüfte Übersetzerin (Spanisch und Französisch), einen B. A. und einen M. A. in Deutscher Literaturwissenschaft und Erziehungswissenschaften und – last not least – das DaF-Zertifikat des GI. Ich schreibe gerne und habe diverse Veröffentlichungen (Übersetzungen, Artikel, ein Reiseführer), wahrscheinlich bin ich insofern für den Posten als Schriftführerin ein bisschen prädestiniert – geplant war er nicht. Irais Soto Sánchez 1993 begann ich in Würzburg Deutsch zu lernen. Zuerst nahm ich Privatunterricht bei einer Lehrerin, dann machte ich die Mittelstufe in der Eurosprachschule. Mit dem Zeugnis durfte ich an der Julius-Maximilian-Universität Würzburg die Deutsch-Prüfung, damals PNDS (heute DSH) machen. Nach zwei Semestern entschied ich eine Sprachausbildung in der Würzburger Dolmetscherschule zu machen und 1997 wurde ich staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin. Ich arbeitete als Spanischlehrerin in der ASCO Coburg und gab Spanischkurse bei der Firma SACHS. Während meiner Zeit in Würzburg nahm ich an der Gründung der „Spanischsprechende Gesellschaft Despertar“ teil. 2002 kam ich nach Mexiko zurück und fing mein Studium als Grafik Designerin an der Universität von Puebla an. 2007 habe ich das Studium abgeschlossen, aber ich hatte schon angefangen als Deutschlehrerin am Sprachenzentrum der Universität Veracruzana zu arbeiten. Im Jahre 2009 machte ich die Prüferchulung des ÖSD. An der Uni zu arbeiten macht mir sehr großen Spaß und jetzt freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit bei AMPAL. Den neuen Vorstand erwarten zwei große Herausforderungen: die Organisation des nächsten AMPAL-Treffens in Puebla und der DACH-Tage in Verbindung mit dem ALEG-Kongress in Guadalajara: Das wird sicher spannend! Darüber hinaus liegt mir die Professionalisierung des DaF-Bereichs am Herzen. # 23 info-ampal Ampal Intern Wolfgang Rudolf Kresse Gonzáles, Schatzmeister Seit knapp zehn Jahren wohne ich in Mérida. Geboren bin ich in Mexiko-Stadt. Meine Mutter ist Mexikanerin und mein Vater Deutscher. Am Colegio Alemán Alexander von Humboldt Anexo Norte schloss ich die vierte Grundstufe ab. Anschlie- Vermarktung und die Fortbildung ßend sind meine Familie und ich des Personals. Parallel zu diesen Tänach Deutschland umgezogen. tigkeiten unterrichtete ich nebenbei auch Deutsch an einer privaten Nach meinem Abi sind wir dann Sprachschule. Da aber die Nachfrawieder nach Mexiko zurückgekom- ge nach Deutschkursen in spezialimen und nach Mérida gelangt, be- sierter Form immer sehr hoch war, kannt als “weiße Stadt”. Hier habe haben wir uns entschlossen, ein eiich dann an der Anahuac Univerität genes Deutschinstitut zu gründen, del Mayab Verwaltung touristischer das Kresse Institut, A. C.. Wir sind Unternehmen studiert und bin nun kurz davor unser zweijähriges gleich danach in die Hotelbranche Bestehen zu feiern und etablieren geraten. Zwei Jahre lang war ich auf uns momentan in Mérida, langsam der Hacienda Uayamon in Campe- aber sicher, als einziges Institut, che als Resident Manager tätig und das exklusiv Deutsch unterrichtet. später als Generaldirektor in einem An diesem Institut bin ich seit seiStadthotel in Mérida. An beiden nem Beginn Generaldirektor. Nun Stellen bin ich stets auf große Her- habe ich als Schatzmeister die groausforderungen gestoßen, die mir ße Ehre, meinen kleinen großen immer neue Sachen gezeigt und ge- Beitrag für unseren mexikanischen lehrt haben. Dazu gehörten so gut Deutschlehrerverband zu leisten. wie immer das Leiten des Hotels, Dabei wünsche ich uns allen: Gudessen Verwaltung, Buchhaltung, tes Gelingen!. Ulrike Sperr Seit über elf Jahren unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache. So lange lebe ich auch schon in Mexiko, zuerst in Guadalajara und nun bereits lange in Cholula, Puebla. Ursprünglich komme ich aus Berlin und Nürnberg. Ich habe an der Universität Leipzig Übersetzer und Dolmetscher für Englisch und Spanisch sowie Journalismus studiert und anschließend am Herder-Institut Deutsch als Fremdsprache im Aufbaustudium. Seit 10 Jahren arbeite ich als Vollzeit-Dozentin an der Universidad de las Américas Puebla. Dort unterrichte ich Deutsch und Übersetzungstheorie und –praxis sowie Dolmetschen. Seit ca. 15 Jahren arbeite ich nebenbei als Übersetzerin und Dolmetscherin. Bei AMPAL bin ich seit 2001 Mitglied und habe seitdem alle Tagungen besucht. Den regelmäßigen Erfahrungs- und Gedankenaustausch mit KollegInnen verschiedener Institutionen finde ich sehr anregend und wichtig. “Neben” Uni und AMPAL bin ich Mutter von zwei Söhnen (3 und 5 Jahre alt), mit denen ich viel unternehme und wenn manchmal noch ein bisschen Zeit übrig bleibt, jogge, schwimme und lese ich gern. Neue Präsidentin im Vorstand von AMPAL ist Monika Honti, die bereits als Beisitzerin Erfahrungen sammeln konnte. Frida Corte war ebenfalls schon im vorhergehenden Vorstand als Beisitzerin tätig. info-ampal # 23 November 2010 Informes/Berichte DACH-TAGE 2010 Austragungsort der Deutschlehrerfortbildung war das Colegio Alexander von Humboldt in Xochimilco. dischen Umsetzungsmöglichkeiten für einen interkulturell sensibleren DaF-Unterricht wurden von Thomas Laimer zum „Kulturlernen“ aufgezeigt. Die feierliche Eröffnung fand im Museum Anahuacalli statt und gleich anschließend setzten sich Dr. Friedhelm Schmitt-Welle und Frau Dr. Sabine Pfleger in ihren Vorträgen mit dem Leitthema des Kongresses, der Interkulturalität, auseinander. Wie immer wurde auch ein kulturelles Rahmenprogramm geboten, von einem beschwingten Abend mit „Salario Minimo“, deutschem Bier und Bratwurst über einen schweizerischen Filmabend mit Brindis bis zu einer Lesung mit der österreichischen Schriftstellerin Lilian Faschinger. Auf Wunsch vieler Teilnehmer wurden dieses Mal fünf parallel laufende Workshops durchgeführt. Die digitale Lernplattform Moodle wurde von Antje Rüder vorgestellt und Alexander Kruckenfellner führte in das von ihm entwickelte Konzept der „Übungsfirmen“ ein, in dem gezeigt wurde, wie Schüler berufsnah ihre Deutschkenntnisse anwenden können. Interkulturelle Kompetenzentwicklung am Beispiel der Schweiz wurden im Workshop von Samuel von den Bergh behandelt. Bei dem Workshop von Dieter Jaeschke, Heidemarie Oberg und Siegfried Boehm konnten sich die Teilnehmer mit Internationaler Handlungsfähigkeit und Übersprachlichen Lernangeboten als ein Leitziel des modernen Fremsprachenunterrichts beschäftigen. Landeskundekonzepte und die didaktisch–metho- noviembre 2010 AMPAL dankt folgenden Institutionen und den beteiligten Personen für die großzügige Unterstützung: Botschaft Deutschland Botschaft Österreich Botschaft Schweiz Colegio Alemán Alexander von Humboldt Goethe Institut DAAD BMUKK Österreichisches Kulturforum Pasch Programm Ein weiterer Dank für die Unterstützung gilt den Buchhandlungen Hemy Books und Herder sowie den Verlagen Cornelsen, Hueber, Klett und Langenscheidt. # 23 info-ampal Artikel Sabrina Sadovski KÖLNER KARNEVAL - EIN UNTERRICHTSENTWURF Niveau: ab A1 Oft ist es schwer, so redet man es sich zumindest ein, mit einem Anfängerkurs kulturelle Themen zu erarbeiten, ohne dass dies in einem Vortrag des Lehrers, also in Frontalunterricht – womöglich ausschließlich in der Muttersprache der Lernergruppe - endet. Doch wie dieser Unterrichtsvorschlag zeigen soll, ist es auch in einem A1-Kurs gar nicht so unmöglich, landeskundliche Inhalte mit sprachlicher Arbeit in der Zielsprache insbesondere im rezeptiven Bereich zu verbinden Das Lehrziel dieser Stunde ist, den Kursteilnehmern mit Hilfe von Medieneinsatz, wie z. B. Videos und Fotos, die Kölner Karnevalstradition näher zu bringen. Sie sollen ausgewählte Karnevalselemente zuordnen und unterscheiden können sowie einen möglichst authentischen Eindruck der „Karnevalsjecken“ bekommen. Zum Einstieg soll das Vorwissen zum Thema Karneval aktiviert werden: die Lerner sollen, soweit vorhanden, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mitteilen. Die Lehrperson kann hier auf Deutsch Fragen stellen: „Kennt ihr Karneval? Gibt es in Mexiko Karneval? Wo gibt es Karneval? Was macht man da? etc. “Die Lerner dürfen auch in ihrer Muttersprache antworten. Es folgt eine Power-Point-Präsentation vom Lehrer mit Schlüsselwörtern und Schlüsselbildern rund um das Thema Karneval, die vom Kursleiter erklärt werden (die fünfte Jahreszeit, der Karnevalszug, das Karnevalskostüm, die Karnevalssitzung, Krawatte abschneiden, das Karnevalsbützchen, die Schnäpschen). Diese Schlüsselbegriffe sollen als „roter Faden“ durch die gesamte Unterrichtsstunde leiten, da sie immer wieder erscheinen. Den Kursteilnehmern soll durch die Präsentation einerseits der religiöse Hintergrund von Karneval näher gebracht werden; außerdem sollen sie verschiedene Elemente der Tradition kennen lernen und die Feiertage mit Hilfe eines Karnevalskalenders einordnen können. Wichtig ist es, den Kursteilnehmern Zeit für eigene Fragen und Gedanken zu geben. Dies kann durchaus in der Muttersprache der Lerner geschehen. In der folgenden Phase sollen die Kursteilnehmer zunächst ein kurzes Video mit Szenen aus dem Kölner Karneval sehen,1 um die authentischen Bräuche zu beobachten und sich dadurch ein realitätsnahes Bild machen zu können. In dieser ersten Stufe sollen die Kursteilnehmer lediglich die Atmosphäre wahrnehmen. Der Lehrer gibt vor dem zweiten Sehen des kurzen Videos einige einfache Beobachtungsaufgaben, zum Beispiel die folgenden: 1) Beschreibe drei verschiedene Karnevalskostüme! 2) Wo wird überall Karneval gefeiert? (auf dem Marktplatz, in der Bank,...) 3) Wie feiern die Menschen Karneval? Was machen sie? Die Auswertung geschieht im Ple- num, wobei die Lehrperson hier lediglich als letzte Kontrollinstanz fungieren soll. Die Kursteilnehmer schreiben die Antworten an die Tafel und diskutieren deren Richtigkeit zuerst untereinander, erst dann kommt der Kursleiter als Experte hinzu. In dieser Phase ist es wieder wichtig, die Lerner nach ihren Gefühlen und Wahrnehmungen zu fragen: „Wie findet ihr das? Wie wirkt das auf euch? Wie würdet ihr euch verkleiden? Würdet ihr das gern einmal miterleben?“ Die nächste Phase ist nun eine Übungs- und Transferphase, bei der überprüft werden soll, ob die Kursteilnehmer die einzelnen Karnevalsbräuche verstanden haben und sie von anderen unterscheiden können. Hierzu werden die Kursteilnehmer in Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe erhält Kärtchen; auf einigen stehen die in der PPP bereits präsentierten Schlüsselwörter, auf anderen sind sie verbildlicht, wobei hier idealerweise wieder die Fotos von der anfänglichen Präsentation zu sehen sind. Ziel ist es, die Fotokärtchen mit den Begriffen in Verbindung zu bringen und sie richtig zuzuordnen. Alle Bräuche haben die Lerner bereits in der Präsentation und im Video gesehen und gehört. Am Ende dieser Phase werden sie noch einmal dazu eingeladen, Zweifel zu klären und Fragen zu stellen. Die Auswertung kann im Plenum geschehen, indem die Kursteilnehmer ihre Ergebnisse miteinander vergleichen. Erst bei 1 VIDEO: www.youtube.com/watch?v=Hw5HmEjSyM4 info-ampal # 23 November 2010 Artículos Unklarheiten kommt die Lehrperson zur Hilfe. Zum Abschluss hören die Lerner nun ein typisches Karnevalslied und bekommen ein weiteres Mal die Chance, sich ein Bild von der Atmosphäre und der ausgelassenen Stimmung beim Karneval in Köln zu machen. Wenn es möglich, wäre es gut, ein paar Süßigkeiten in den Raum zu werfen und noch einmal darauf hinzuweisen, dass diese Aktion ein fester Bestandteil der Karnevalszüge ist. Nach dem Lied kann noch einmal nach den Gefühlen und Empfindungen gefragt werden, denn in dem Video singen „De Höhner” auf dem vollen Kölner Neumarkt und das gesamte Publikum schreit mit: „Viva Colonia”. Ich habe diese Stunde bereits einmal mit mexikanischen Studenten durchgeführt und hatte den Eindruck, dass die Kursteilnehmer dieses Thema sehr interessant fanden. Die Überraschung über die Bilder vom ausgelassenen Feiern war groß, da die meisten meinen, „die Deutschen“ seien kalt, ordentlich und diszipliniert. Im Video sieht man jedoch Menschen aller Altersklassen, die fröhlich tanzen, singen und dabei alkoholische Getränke in den Händen halten. Insofern stellt diese Unterrichtseinheit zum Thema Karneval auch ein wenig die in Mexiko verbreiteten Stereotype über Deutsche und Deutschland in Frage. Material: Deutsche Welle (online): Die Wahrheit über die Deutschen- Karneval (Video):http://landeskunde.wordpress. com/2008/02/09/karneval-verpennt/; Stand: 05.07.2010 WDR (online): Die Höhner- Viva Colonia (Video):www.youtube. com watch?v=Hw5HmEjSyM4;Stand: 05.07.2010 Zusätzlich benötigtes Material: mit entsprechenden Fotos zu den einzelnen Bräuchen Kärtchen mit den einzelnen Begriffen bzw. Abbildungen (am besten aus Pappe und laminiert) noviembre 2010 # 23 info-ampal Artikel Kleines Karnevals-ABC Im folgenden werden nun die wichtigsten Begriffe, die sowohl im Video als auch auf den Fotos vorkommen, kurz definiert: Der Karnevalsjeck: So nennen sich die Karnevalisten selbst und drücken damit aus, dass sie ein großer Fan von Karneval sind. Die 5. Jahreszeit: Viele Kölner fiebern dem Karneval so sehr entgegen, dass sie sagen, er sei neben Frühling, Sommer, Herbst und Winter eine eigene Jahreszeit. Der Karnevalszug: Während der „jecken“ Tage finden in den Städten und Dörfern im Rheinland überall karnevalistische Umzüge statt. Es gibt Fußgruppen und große Karnevalswagen, die meistens von Traktoren oder gar von LKWs gezogen werden. Jede Gruppe hat ein Thema, das die Verkleidung der Personen und Wagen bestimmt. Den Erwachsenen am Straßenrand wird Schnaps ausgeschenkt und für die Kinder werden Süßigkeiten und kleinere Sachgegenstände an den Straßenrand geworfen. Den Abschluss eines jeden Zuges bildet der besonders glamouröse Wagen des Dreigestirns. Das Dreigestirn: Jeder Karnevalsverein hat ein Dreigestirn, welches aus einem Prinzen, einem Bauern und einer Jungfrau besteht. Die Personen wechseln jährlich. Sie treten auf den Karnevalssitzungen auf und eröffnen am 11.11. um 11.11 Uhr die Karnevalssaison. An Weiberdonnerstag oder auch Weiberfastnacht eröffnen sie den Straßenkarneval. An den jecken Tagen übernehmen sie die Macht, über die normalerweise der Bürgermeister, der ihnen zum Zeichen seinen Schlüssel übergibt, verfügt. Auftritte auf der Bühne. Die Tanzgarde führt Tänze auf, außerdem gibt es häufig einen Männergesangsverein und die Büttenreden sind ebenfalls typischer Bestandteil dieser Sitzungen. Das Karnevalskostüm: Zweifelsohne einer der wichtigsten Bestandteile des Karnevals sind die Kostüme. Einige Leute geben viel Geld aus, um sich ganz besondere Kostüme nähen zu lassen. Oft haben zusammengehörige Gruppen die gleiche Verkleidung. Andere kaufen Kostüme in den speziell für diese Jahreszeit eingerichteten Karnevalsabteilungen der großen Kaufhäuser oder speziellen Geschäften, die nur Karnevalskostüme führen und wieder andere machen sich ihre Kostüme selbst. Beliebte Verkleidungen sind z. B. Clown, Hippie, Pirat und auch die Mexikanerverkleidung (ein bunt gestreifter Poncho kombiniert mit einem riesigen Hut) spielt ganz oben in der Rangliste mit. Krawatte abschneiden: Diese Tradition wird ausschließlich am Weiberdonnerstag durchgeführt. Dieser Tag ist, wie der Name schon verrät, den Frauen gewidmet. Sie dürfen den Männern die Krawattenals Zeichen der Macht abschneiden. Das Karnevalsbützchen: An manchen Orten hat sich das Gerücht verbreitet, dass an Karneval jeder jeden küsst. Ganz so arg ist es aber doch nicht. Das Karnevalsbützchen ist nur ein kleines Küsschen, dass man sich zum Zeichen von Freundschaft oder Freude auf die Wange gibt- so wie die Mexikaner es gewöhnlich bei alltäglichen Begrüßungen tun. Die Büttenrede: Diese nur an Karneval existierenden Reden werden bei den Sitzungen auf der Bühne meist von einer Person vorgetragen. Oft reimen sie sich und haben zum Ziel, das Publikum zum Lachen zu bringen. Die Karnevalssitzung: Die Karnevalsvereine organisieren jedes Jahr Karnevalssitzungen. Je nach Größe des Veranstaltungsortes schwankt die Zahl der Besucher von unter hundert Gästen bis zu mehreren tausenden Gästen, die verkleidet an den Tischen in den Sälen sitzen. Der Höhepunkt dieser Sitzungen ist der Einmarsch des Dreigestirns und die Begrüßung auf der Bühne. Es gibt einen Sitzungspräsidenten und viele verschiedene info-ampal # 23 Sabrina Sadowski Studentin des Masterstudiengangs Deutsch als Fremdsprache: Estudios interculturales de lengua, literatura y cultura alemanas (Universidad de Guadalajara und Universität Leipzig) [email protected] November 2010 Artículos Katharina Herzig LEHRERFORTBILDUNG IN BLUMENAU: KREATIVER UMGANG MIT GEDICHTEN An der Schule Álvaro Obregón in Blumenau/Cuauhtémoc im Bundesstaat Chihuahua fand vom 21.6. bis zum 1.7.2010 wieder ein Lehrerkurs statt, organisiert von den Schulleitern der Schule, Sonia Bojórquez und Abraham Dyck. Eingeladen waren Dozenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA) und des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD). Im Rahmen der inzwischen schon traditionellen Lehrerfortbildung haben rund 40 Deutschlehrer zusammen gearbeitet und neue methodische Möglichkeiten kennen gelernt, um ihren Deutschunterricht zu gestalten. Das thematische Spektrum reichte von Landeskunde unter historischen und literarischen Perspektiven über Aufgabenentwicklung und kreativen Umgang mit literarischen Kurztexten bis hin zu Projektarbeit. Die teilnehmenden Lehrer kamen aus verschiedenen Schulen und unterrichten in verschiedenen Schulstufen, haben aber trotzdem eine Gemeinsamkeit: Sie gehören zur mennonitischen Gemeinschaft, der größten deutschsprachigen Minderheit in Mexiko. Im Norden Mexikos leben ca. 45.000 – 50.000 Mennoniten in 6 Kolonien mit 144 Gemeinden und mit relativ auto- Fortbildungskurs in Chihuahua nomen Verwaltungsstrukturen. So verwalten und betreiben die Kolonien z.B. ihre eigenen Schulen. Die Lehrer, die dort unterrichten, kommen größtenteils aus der mennonitischen Gemeinschaft. Die Schule Álvaro Obregón in Blumenau wurde von der Secretaría de Educación Pública (SEP, die oberste mexikanische Schulbehörde) anerkannt und ist außerdem seit zwei Jahren DSD-Schule, darf also das Deutsche Sprachdiplom abnehmen. Neuerdings wird das DSD auch offiziell von der SEP anerkannt, die Schüler können eine entsprechende Urkunde über den Nachweis deutscher Sprachkenntnisse auf Spanisch beantragen. Ziele der in Blumenau stattgefundenen Deutschlehrerfortbildung waren zum einen die Vermittlung von fachlichen und fachdidaktischen Inhalten und die Erweiterung des methodischen Repertoires der Deutschlehrer, zum anderen die sprachliche Aus- und Weiterbildung der Lehrer – der Lehrerkurs fand durchgehend auf Hochdeutsch statt, und die Lehrer bekamen im Rahmen der Fortbildung auch Deutschunterricht. Mit dieser doppelten Zielsetzung leisten die Lehrerfortbildungen nicht nur einen Beitrag zur fachlichen und didaktischen Bildung der Lehrer, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Hochdeutschen in Teilen der mennonitischen Gemeinschaft. In dem viersprachigen Umfeld – Plattdeutsch, Hochdeutsch, Spanisch und Englisch – ist die Stellung und der Nutzen des Hochdeutschen teilweise umstritten, die Deutschlehrer sind z.B. in Elterngesprächen immer wieder der Situation ausgesetzt, dass sie die Pflege des Hochdeutschen verteidigen müssen. Während die Umgangssprache im Alltag größtenteils Plautdietsch ist, ist Hochdeutsch die Schriftsprache und die Umgangssprache in Kirchen und Schulen. Ende des 18. Jahrhunderts haben die in Nordmexiko lebenden Mennoniten den deutschsprachigen Raum verlassen und sind zunächst nach Russland ausgewandert. Von Russland ging es nach Kanada, und 1922 begann die Einwanderung nach Mexiko.1 Sowohl durch die verstärkte Prä- 1 Zur Geschichte und zum aktuellen Leben der Mennoniten in Mexiko vgl. auch den Artikel von A. Stein in DaF-Brücke (Zeitschrift der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer Lateinamerikas) Nr. 6, 2004, S. 10-12. noviembre 2010 # 23 info-ampal Artikel senz von und die Förderung durch deutschsprachige Institutionen als auch durch die verbindliche Einführung einer international anerkannten Deutschprüfung wird Hochdeutsch in Teilen der mennonitischen Gemeinschaft aufgewertet und bekommt einen wichtigeren Stellenwert in der Schule und für die Schüler. Zum einen schafft Hochdeutsch in der Schule inzwischen Zugang zu neuen Lehrwerken und damit auch Themen und Unterrichtsmethoden aus den deutschsprachigen Ländern, wodurch die Schüler zum Deutschlernen motiviert werden (wie die Erfahrung der Deutschlehrer bereits zeigt, die seit zwei Jahren mit neuen Materialien aus Deutschland arbeiten). Zum anderen wächst das Interesse vieler Schüler an den deutschsprachigen Ländern und an den Menschen aus diesen Ländern nicht zuletzt durch eine Studienreise nach Deutschland, die jedes Jahr im letzten Schuljahr der gym- nasialen Oberstufe durchgeführt wird. Immer mehr Schüler haben während oder direkt nach ihrer Schulzeit Interesse an einem kürzeren oder auch längeren Aufenthalt in den deutschsprachigen Ländern, Einzelne gehen bereits im Rahmen eines Austauschprogramms, eines Au-Pair-Aufenthalts oder auch für einen Studienaufenthalt nach Deutschland. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich noch verstärken, da die gymnasiale Oberstufe der Schule Álvaro Obregón jedes Schuljahr wachsende Schülerzahlen verzeichnet; zum Abschluss des Schuljahres 2009/2010 haben sich 16 SchülerInnen der gymnasialen Oberstufe erfolgreich graduiert, die größtenteils über Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1 verfügen. Lesebuch Bausteine (Diesterweg) für die Grundschule beschäftigt, da dieses Buch von den meisten teilnehmenden Lehrern benutzt wird. Wir haben kreative Übungsformen und eigene Aufgaben zu den Texten entwickelt und diese z.T. auch selbst ausprobiert. Ein Ergebnis dieser Arbeit sind die Paralleltexte zu den Originaltexten „Bist du ein richtiger Junge?“ und „Bist du ein richtiges Mädchen?“ aus Bausteine. Die Texte, die hier abgedruckt sind, haben die LehrerInnen nach dem Vorbild der Originalgedichte selbst geschrieben. Ganz unterschiedliche Konzepte von positiven und negativen „weiblichen“ und „männlichen“ Eigenschaften spiegeln sich in den Gedichten wider. Viel Spaß beim Lesen! Soviel zum Kontext der Lehrerfortbildungen in der mennonitischen Gemeinschaft. Im letzten Lehrerkurs haben wir uns u.a. mit Erzählungen und Gedichten aus dem Originaltexte, die als Vorlage für die Parallelgedichte der Kursteilnehmer gedient haben (aus Siegfried Buck (2003): Bausteine Deutsch. Lesebuch 2, 192. Diesterweg.): 1. Bist du ein richtiger Junge? Kannst du lachen und singen? Und mit den andern im Kreis herumspringen? Kannst du das Baby wiegen? Und manchmal das Heulen kriegen? Dann bist du ok. Oder bist du feige und zimperlich? Eingebildet und pingelig? Und rennst vor jeder Maus zur Tür? Dann wird nie ´ne richtige Frau aus dir. O weh! Ilse von Heyst Oder tust du kalt und stolz, als wärst du aus Holz? Bist du ein Angeber und Gernegroß? Dann ist nichts mit dir los. O jeh! Bist du eine richtige Frau? Kannst du kochen und backen? Und den Kindern Geschenke packen? Kannst du mit Babys spielen? Und sie über alles lieben? Dann bist du okay. 2. Bist du ein richtiges Mädchen? Kannst du klettern auf ´nen Baum und die schönsten Kirschen klaun? Und durch eiskaltes Wasser waten? Und, wenn´s drauf ankommt, keinen verraten? Dann bist du ok. info-ampal # 23 Oder bist du faul und kalt? Und kriegst nicht mal ein Bild gemalt? Belegst du Brote nur mit Butter? Dann wirst du nie eine richtige Mutter! Oh weh! Anita Harms November 2010 Artículos Bist du eine richtige Frau? Kannst du Autos reparieren, Und einen platten Reifen wechseln? Draußen ölig und schmutzig werden? Und auf dem Feld einen Traktor fahren? Dann bist du okay. Oder bist du viel zu fein? Willst niemals schmutzig sein? Und immer nur vorm Spiegel stehn? mit schönen Kleidern auf der Straße gehn? O jeh! Perla Dyck Oder bist du ängstlich und zimperlich? Eingebildet und stolz? Und meinst, du weißt alles besser? Dann bist du gar keine richtige Frau! O weh! Trudy Loewen & Cornelia Peters Bist Du eine richtige Frau? Kannst du lustig tanzen in der Küche, Und über einen einfachen Gedanken lachen? Und wenn du herzlich weinst vor Lachen, Stört es dich nicht, wenn deine Schminke verläuft? Dann bist du ok. Bist du eine richtige Frau? Kannst du mit Kindern im Sand spielen? Sie trösten und an der Hand fassen? Kannst du kochen und putzen, auch wenn alles gleich wieder schmutzig wird? Dann bist du eine richtige Frau! Oder mischt du dich oft in andere Angelegenheiten ein? Und streitest du und bist dominant? Bist du entweder süß wie Honig oder giftig wie eine Schlange? Dann wird nie’ne richtige Frau aus dir. Sarah Teichroeb Oder stehst du nur immer vor dem Spiegel und machst dich zurecht? Wird dein Haus immer schmutziger Während du den ganzen Tag schläfst? Dann bist du keine richtige Frau! Anna Schmitt / Ellie Thiessen Bist du eine richtige Frau? Kannst du draußen arbeiten und schmutzig werden? Den Zaun reparieren und die Kuh einfangen? Und kannst zur gleichen Zeit noch den Haushalt besorgen? Dir schadet´s nicht, wenn du nicht immer zurechtgemacht bist? Dann bist du okay. Oder sitzt du jeden Tag beim Friseur, und wäschst nicht Geschirr, weil deine Fingernägel brechen könnten? Bist du immer geschminkt und kennt keiner dein richtiges Gesicht? Dann heiratet dich nie ein richtiger Mann! Oh! Was dann? Eva Friesen und Sylvia Krahn Bist du eine richtige Frau? Kannst du das Auto selber tanken? Und auch gehn zu allen Banken? Und einen platten Reifen wechseln? Und zwischendurch mal Fußball spielen? Juhee! 10 noviembre 2010 Bist du eine richtige Frau? Kannst du einen Autoreifen reparieren und selbst das Öl wechseln? Hast du eine Flinte und fährst mit deinem Jeep durch tiefsten Schlamm? Dann bist du okay. Oder rufst du Papi an und sagst: Ich kann das nicht? Heulst und klagst, wenn nicht alles nach deinem Willen geht? Dann bist du gar keine richtige Frau. Oh weh! Yolanda Benita Neufeld Bist du eine richtige Frau? Kannst du gutes Essen kochen Und deinem Mann beistehen? Kannst du mit den Kindern lachen? Und, wenn’s ihnen schlecht geht, mit ihnen weinen? Dann bist du eine richtige Frau. Oder bist du stolz? Eingebildet und faul? Versteckst dich vor dem Schmutz im Haus? Schreist die Kinder häufig an? Wie traurig! Sara Loewen # 23 info-ampal info-ampal # 23 November 2010 11 Artículos Bist du ein richtiger Mann? Kannst du kochen und Wäsche waschen? Mal weinen, mal lachen? Kannst du spielen mit Kindern? Und das dann auch gern? Das wäre ja schön! Oder bist du der Boss, Und glaubst, du bist sehr groß? Denkst, dass du bist der Stärkste, Und bist doch der Ärgste? Das ist ja schlimm! Johan Loewen Bist du ein richtiger Mann? Kannst du im Haushalt mithelfen? Und auch mal das Essen kochen? Kannst du mit den Kindern spielen? Und manchmal auch Gefühle zeigen? Dann bist du ok. Oder bist du ständig draußen? Kannst nichts im Haushalt machen? Musst nur immer arbeiten? Kannst nie eine Minute warten? O weh! Judith Enns Bist du ein richtiger Mann? Kannst du singen beim Backen und tanzen beim Kochen? Kannst du das Baby wiegen Und ihm eine neue Windel geben? Dann bist du okay. Oder bist du kalt und faul, Hast auch noch ein großes Maul, Sagst aber nur bla, bla, bla. Dann ist nichts mit dir los. O weh ! Nancy Peters überhaupt nicht bemerkst? Dann bist du ein eingebildeter Mann. O jeh! Judith Neufeld Bist du ein richtiger Mann? Kannst du kochen und Geschirr spülen? Und mit den Kindern herumspringen? Kannst du Lebensmittel kaufen? Und manchmal um Vergebung bitten? Dann bist du okay. Oder tust du bös und unfreundlich? Als wärst du aus Stein? Zögerst du, bevor du lächelst? Dann stimmt etwas nicht mit dir. O weh! Margarita Friessen Enns Bist du ein richtiger Mann? Kannst du kochen und backen und auch mal stopfen die Socken? Kannst du auch die Wäsche waschen und deine Frau damit überraschen? Kannst du auch mal ´ne Karte schreiben und auch tiefes Mitleid zeigen? Oder gehst du immer mit Freunden aus und deine Frau bleibt allein zu Haus? Magst du nicht mit deinen Kindern spielen und nicht mit der Frau spazieren gehen? Dann bist du sicherlich arm dran, denn dann wirst du nie ein richtiger Mann Netty Knelsen Bist du ein richtiger Mann? Kannst du die Betten machen und die Kleider waschen? Das Baby füttern und es wieder wickeln? Kannst du das Frühstück machen? Und auf die Hausaufgaben der Kinder achten? Dann bist du mein Mann! Bist du ein richtiger Mann? Kannst du singen beim Backen und die schönsten Plätzchen machen? Hast du selbst die schönen Gardinen im Wohnzimmer aufgehängt? Dann bist du okay. Oder ziehst du dich zurück? Drückst dich vor der Hausarbeit? Und trotzdem noch schöne Bedienung haben? Und vor dem Fernseher sitzen jeden Abend? Ich geh! Perla Dyck Oder rufst du deine Frau an und sagst: Ich habe Hunger! Tust du so, als ob du die Hausdekorationen Katharina Herzig Universidad de Guadalajara [email protected] 12 noviembre 2010 # 23 info-ampal Artikel Heike Gruhn WESTEUROPÄISCHE EINWANDERER IN MEXIKO EINE UNGEWOHNTE PERSPEKTIVE AUF MIGRATION UND INTERKULTURALITÄT Bei der gegenwärtigen Diskussion rund um die Interkulturalität schwingt regelmäßig das Ideal zweier gleichberechtigter Partner mit, die trotz aller kulturellen Verschiedenheit zu gegenseitigem Verständnis gelangen, den Anderen akzeptieren und auch etwas von ihm lernen. Doch interkulturelle Kontakte bestehen nicht im luftleeren Raum. Für ihre Beschreibung sind nicht nur rechtliche und symbolische Machtverhältnisse ausschlaggebend (wer befindet sich unter der Rechtshoheit von wem?), sondern zum Beispiel auch Mengenverhältnisse (stehen sich Einzelne oder Gruppen gegenüber und in welchem Mehr- bzw. Minderheitsverhältnis?), die Dauer und Absicht des Kontaktes (geht es um Tourismus, Geschäfte, Migration?) sowie das Alter und die Individualität der betroffenen Personen. In jedem Fall liegen ganz andere Bedingungen für interkulturellen Austausch vor. ortsüblichen Arbeitsbedingungen und –gehältern dort lebten (d. h. ohne europäischen Arbeitsvertrag und ohne Anschluss an „Ghettos” ihrer Nationalität). Einbußen bezüglich ihres Lebensstandards und ihrer sozialen Absicherung nahmen sie dabei bewusst in Kauf, denn „es gibt andere Dinge im Leben, die dir etwas geben; nicht alles kann in Geld gemessen werden”. Als Vorteile des Gastlandes nannten sie unter anderem Freiräume der beruflichen Entfaltung, die im überbürokratisierten und teuren Europa so nicht mehr gegeben seien; aber auch den geringen Anpassungsdruck seitens der Bevölkerung. Solange der westeuropäische Einwanderer nicht Interessen und Gefühle der Einheimischen grob verletzt, genießt er eine Art Narrenfreiheit, besonders dann wenn er „güero” ist, d. h. von heller Haut- und Haarfarbe. Wenn in Europa von Migration gesprochen wird, stehen kollektive, wirtschaftlich oder politisch motivierte Einwanderungsbewegungen im Fokus, bei denen das Postulat einer ausgeglichenen gegenseitigen Zuwendung von Zuwanderern und Alteingesessenen von vorneherein nicht eingelöst werden kann. Wie steht es nun aber bei Migranten, die nicht aus Not, sondern auf Grund einer völlig freien Entscheidung auswandern, deren Triebfeder die Neugierde ist und die darüberhinaus in der Aufnahmegesellschaft ein hohes Sozialprestige genießen? Um dieser Frage nachzugehen, habe ich im Jahr 2002 in der Stadt Puebla in Mexiko, 10 qualitative Interviews mit westeuropäischen Einwanderern durchgeführt, darunter zwei Deutsche und eine Schweizerin. Es handelt sich um Erwachsene im 4. oder 5. Lebensjahrzehnt, die allein oder mit einem mexikanischen Partner nach Puebla gekommen sind und zum Interviewzeitpunkt seit mindestens 5 Jahren zu info-ampal # 23 November 2010 13 Artículos Diese Freiheit endet aber bei seiner Person. Sicher, das in Puebla ansässige Volkswagen-Werk hat es geschafft, die Stadt mit deutschen Automodellen regelrecht zu überschwemmen, doch wenn ein Einzeleinwanderer dem Gastland seine persönlichen Vorstellungen aufdrängen möchte, wird er ins Leere laufen. „Wenn man in ein anderes Land geht, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man nicht als Präsident geht, um Dinge zu ändern”, merkte einer der Befragten an. Ein gewichtiger Unterschied zwischen den Interviewpartnern fand sich dennoch in der Art und Weise, wie sie ihre Werte verteidigen. Es sind Werte, die von den Betroffenen als national, europäisch oder sogar universell verortet werden, die aber letztendlich in der europäischen Aufklärung wurzeln: Die Abgrenzung des Individuums zum Familienverband, Eigenverantwortlichkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz usw. Während die einen es durchaus gelassen hinnehmen, dass solche Ansprüche im fremdkulturellen Umfeld nicht immer eingelöst werden, reagieren andere darauf mit Formulierungen wie „das nervt mich noch tagtäglich an” oder „das ist äußerst schockierend für mich”. Das Paradox an dieser Situation ist, dass der „Hyperrealismus Mexikos”, „wo die lineare westliche Logik nicht gilt”, zu Beginn der Einwanderung häufig als starke Anziehungskraft erlebt wird, später aber von dieser „kafkaesken Welt” erwartet wird, dass dort westliche Werte gültig seien (die Anführungszeichen geben wörtliche oder sinngemäße Interviewaussagen wider). Dieser Befund steht in Zusammen- hang mit einer „Entdeckungsphase” im fremden Land, die praktisch alle Befragten erwähnten. Oft dauere es viele Jahre, bis Illusionen bewusst abgebaut seien. Doch auch dann ist man von dem eingangs beschriebenen Ideal eines ausgewogenen interkulturellen Austauschs noch weit entfernt, denn die Menschen der Aufnahmegesellschaft konnten den Prozess des Herantastens in der Regel ja nicht durchlaufen und werden den Einwanderer durch die Brille ihrer (oft idealisierten) Vorstellungen von Europa wahrnehmen. Die Tatsache, dass man immer und überall den Europäer als Fremden erkennt, wird zwangsläufig die Dynamik des Kontaktes beeinflussen. Heike Gruhn Benemérita Universidad Autónoma de Puebla / [email protected] Enis Kadipinar FUßBALL UND DEUTSCH? Die Fußballweltmeisterschaft-2010 in Südafrika ist schon Geschichte. Wir hörten den ganzen Tag die von Shakira gesungene WM-Hymne, wir fieberten bei jedem Eckstoß, ärgerten uns über Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, jubelten bei jedem Tor und am Ende waren wir vielleicht doch etwas enttäuscht, weil die deutsche Mannschaft den Titel nicht geholt hat. Warum erleben wir nicht ein Stückchen WM im Deutschunterricht? Aber Sprachen und Fußball – wie kann man beides im Deutschunterricht unter einen Hut bringen? Ist das überhaupt möglich? Ich denke, gerade in einem Land wie Mexiko, in dem Fußball als Lieblingssport gilt und jedes Wochenende die Stadien bis zum Rand gefüllt sind, sollten wir uns als Lehrer nicht erlauben, einfach darüber Überall auf der Welt konnten es die wegzusehen. Fans kaum abwarten, bis angepfiffen wurde und schnell war die WM Im folgenden Artikel möchte ich und die ganze Aufregung darüber einige Vorschläge zu dem Thema vorbei. Sollten wir bis 2014 auf die Fußball im DaF-Unterricht manächste WM in Brasilien warten chen, die sich in meinem Unterbis uns wieder Fußballfieber packt? richt schon bewährt haben. 14 noviembre 2010 1.Einen Nationalspieler vorstellen (Niveaus A1-A2) Bei Lernern in den Anfängerstufen, denen das Sprechen noch etwas schwer fällt, bietet es sich an, einen Fußballspieler vorzustellen. Die Quelle vieler Informationen ist das Internet, so z. B. die Webseite des Deutschen Fußballbundes (www. dfb.de): Auf dieser Seite klickt man zuerst auf die Schaltfläche „Nationalmannschaft“, danach auf „Das Team“. Dort sieht man eine Liste mit den deutschen Nationalspielern. Klickt man auf die Namen der Spieler, erfährt man mehr über sie. Man kann die Daten nun ausdrucken und kopieren oder die Lerner in dieser ersten Phase der Übung # 23 info-ampal Artikel selbst auf der Seite recherchieren lassen, falls ein Computerraum zur Verfügung steht. Die Lerner können zu zweit arbeiten. Sie suchen sich einen Fußballspieler aus und bereiten mit Hilfe der Spielerinformationen auf der Webseite einen kurzen Text vor. Eine Hilfe kann hierbei das anlässlich der WM 2006 veröffentlichte PONS-Fußballwörterbuch sein. Zum Schluss stellt jedes Team der Klasse „seinen“ Spieler vor. Vielleicht können die Lerner in Dreier- oder Vierergruppen ihre Traummannschaft vorstellen. 2. Ländernamen Ein weiterer Unterrichtsvorschlag für die unteren Stufen ist, die Ländernamen auf Deutsch durchzunehmen. Die Lerner sollten die Teilnehmerstaaten der WM 2010 Europa nach Obergruppen sortieren. Danach sollten sie in Partnerarbeit herausfinden, welche Sprachen in dem jeweiligen Land gesprochen werden (siehe Tabelle 1). Dabei können die nachfolgenden Webseiten hilfreich sein: www.auswaertigesamt.de/diplo/de/ Infoservice/Terminologie/ Staatennamen.pdf; http://de.fifa. com/worldcup/teams/index.html. 3. Fragespiel Eine weitere Übung, die als Partnerarbeit in den unteren Niveaustufen gut geeignet ist, besteht darin, sehr bekannte Spieler erraten zu lassen und zugleich einfache Fragesätze durchzunehmen. Dabei sollten die Lerner durch gezielte W-Fragen die fehlenden Informationen in der Tabelle ergänzen (siehe Tabellen 2 und 3). Algerien, England, Nordkorea, Schweiz, Argentinien, Frankreich, Südkorea, Serbien, Australien, Ghana, Mexiko, Slowakei, Brasilien, Griechenland, Neuseeland, Slowenien, Chile, Honduras, Niederlande, Spanien, Dänemark, Italien, Nigeria, Südafrika, Deutschland, Japan, Paraguay, Uruguay, Elfenbeinküste, Kamerun, Portugal, USA. Zur Hilfestellung kann der Lehrer einen anderen bekannten Fußballer als Beispiel geben und die Fragen an die Tafel schreiben. Nord- u. Südamerika Wer kommt aus Brasilien? Was ist seine Nationalität? Woher kommt Pele? Wo spielt er? Asien Afrika Tabelle 1 Lerner A Name Herkunft Nationalität Spielt Lerner B Name Herkunft Nationalität Spielt Beckham Messi Portugal Britisch Deutschland Argentinisch Spanien/Madrid England/Chelsea Tabelle 2 Ronaldo Ballack England Argentinien Portugiesisch Italien/Mailand Deutsch Spanien/Barcelona Tabelle 3 4. Indirekte Rede (Niveaus B1-C1) In den höheren Stufen bietet die WM-Seite (www.fifaworldcup.com) info-ampal # 23 der FIFA den Lehrern jede Menge Möglichkeiten, ihren Unterricht kreativ zu gestalten. Neben Deutsch ist die Seite der FIFA in vielen anderen Sprachen abrufbar und enthält nützliche Texte für den Unterricht, zu denen man kreative Übungen erstellen kann. Meine November 2010 15 Artículos B2-Gruppe sollte beispielsweise auf den oben genannten Seiten Nachrichten aus der Sportwelt lesen, zusammenfassen und vor der Klasse als „Sportreporter“ in indirekter Rede wiedergeben. Dabei haben einige von Spielern oder Mannschaften andere wiederum über Trainer berichtet. 4.Mannschaftsaufstellung/Bildbeschreibung (Niveaus A2-C1) Für die ganz großen Fußballanhänger hätte ich den Vorschlag, das Fußballfeld und die Spielpositionen durchzunehmen, um den Wortschatz gezielt zu erweitern und die jeweiligen Begriffe zu definieren, sowie die Spieler und ihre Spielerpositionen auf einem Bild zu beschreiben. Diese Übung eignet sich beispielsweise sehr gut für die Einübung von Relativsätzen: Der Torwart ist ein Fußballspieler, der das Tor hütet. Hierbei ist es sicher von Vorteil, sich als Lehrer ein bisschen mit dem Thema Fußball auszukennen, um nicht als Ersatzspieler, auf der Ersatzbank Platz nehmen zu müssen. Bei diesen Übungen ist es sinnvoll, mit vielen Bildern (Folie, Papier, Projektor) zu arbeiten. Gute Vorlagen dafür gibt es unter: www.google.de „Bilder“. Wenn man den Begriff „Fußballfeld“ eintippt oder die Webseite: www.hueber.de/sixcms/media. php/36/fussballplatz.pdf eingibt, erscheint die obige Abbildung vom Hueber Verlag. (www.hueber.de/sixcms/media.php/36/fussballplatz.pdf ) genes Fußballfeld bzw. Ihre eigene Mannschaftsaufstellung beschreiben: Auf dem Fußballfeld sind die Spielpositionen einer Fußballmannschaft zu sehen. Der Trainer dieser Mannschaft hat sich für das Spielsystem 4–4–2 entschieden, d.h. 4 Abwehrspieler, 4 Mittelfeldspieler und nur 2 Stürmer. Die Mannschaft wird offensiv spielen etc. Falls ein Teilnehmer ein TippKick-Spiel besitzt, können die Lerner zum Abschluss zur Festigung des Gelernten eine Runde Tipp-Kick spielen und dabei die gelernten Fußballausdrücke in der Praxis anwenden, z. B.: „Im Tor 1: [Lerner 1], im Tor 2: [Lerner 2]“, „Wer möchte im Mittelfeld spielen?“ usw. Wenn dann ein Tor fällt, schreien alle gemeinsam Tooooor. (Für die oben vorgestellte Übung dient das deutsch-englische Miniwörterbuch, das man kostenlos herunterladen kann. www.oefb. at/_uploads/_elements/2777_file1. pdf Natürlich gibt es noch viele andeBei der Mannschaftsaufstellung re Unterrichtsvorschläge zu diesem können die Lerner jeweils ihr ei- Thema, wie zum Beispiel: Stati- 16 noviembre 2010 stiken von Fußballspielern oder –mannschaften vergleichen und somit Superlativ und Komparativ üben; Fanartikel mit zum Unterricht bringen oder Lieblingsmannschaften vorstellen etc. Ganz zum Schluss nicht zu vergessen für diejenigen, die Filme im Unterricht einsetzen wollen, könnten die angeführten Titel Anwendung finden: „Fußball ist unser Leben“ (1999) von Tomy Wiegand; „Das Wunder von Bern“ (2003) von Sönke Wortmann und „Männer wie wir“ (2004) von Sherry Hoffmann. Für den Film von Sönke Wortmann gibt es auf der folgenden Webseite ein fertiggestelltes Filmheft, das man kostenlos herunterladen kann: www.bpb.de/files/TWBNQ2.pdf Bis zum Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien ist es noch Zeit, deswegen heißt es jetzt schon im Unterricht: Anpfiff und Deutsch aktualisieren. Enis Kadipinar Gastdozent im Departamento de Lenguas Modernas Tecnológico de Monterrey ITESM [email protected] # 23 info-ampal info-ampal # 23 November 2010 17 Artículos Lea Weis, Christiane Wolsing DER EINSATZ VON SPIELFILMEN IM DAF-UNTERRICHT ANHAND DES BEISPIELS SOLINO” “ Spielfilme im DaF-Unterricht bieten eine gern gesehene Abwechslung zur Arbeit mit dem Lehrbuch. Da die Spielfilme allerdings nicht für den Deutschunterricht produziert wurden, werden die Lernenden vor einige Verständnisprobleme gestellt. Deshalb werden sehr gute Deutschkenntnisse vorausgesetzt. Dies würde bedeuten, dass Spielfilme nur in sehr hohen Niveaustufen (z. B. ab B2 gemäß GeR) eingesetzt werden könnten. Durch angemessene Vorentlastung im Unterricht können sie jedoch auch auf niedrigeren Stufen eingesetzt werden. Vorentlastung kann unter anderem durch Inhaltsangaben, Charakterisierungen der Protagonisten oder Filmbesprechungen gewährleistet werden. Als Beispiel dafür könnte der im Lehrbuch Studio d B1 (Cornelsen Verlag) eingesetzte Spielfilm „Solino“ von Fatih Akin dienen. Dort wird er in Lektion 9 im Zusammenhang mit dem Thema Migration behandelt. In diesem Film geht es um eine süditalienische Familie namens Amato, die in den 1960iger Jahren ins Ruhrgebiet auswandert, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben führen zu können. Zunächst arbeitet der Vater Romaro als Gastarbeiter in einem Bergwerk, später eröffnet er mit seiner Frau Rosa eine Pizzeria, die den Namen ihrer Heimatstadt Solino trägt. Die beiden und ihre Söhne Gigi und Giancarlo werden mit den Problemen einer neuen Sprache und der Integration in eine fremde Kultur konfrontiert. Als Einführung in den Film sollen 18 noviembre 2010 die Lernenden Spekulationen darüber äußern, worum es in dem Film gehen könnte. Als nächstes lesen sie eine unvollständige Zusammenfassung des Inhaltes. Den einzelnen Abschnitten müssen sie verschiedene Fotogramme zuordnen. Es werden Fragen zu den Personen und zu den Problemen, auf die die Familie Amato trifft, gestellt. Im Anschluss sollen die Lernenden Vermutungen anstellen, wie der Film wohl endet. An dieser Stelle würde es sich anbieten, den Film anzusehen. Dies ist jedoch in diesem Lehrbuch nicht vorgesehen. Es wird ein Gespräch eingeleitet, in dem die Lernenden sich dazu äußern sollen, wann und wo sie sich schon einmal fremd gefühlt haben. Weiterhin gibt es ein Interview mit dem Regisseur Fatih Akin, dessen Eltern aus der Türkei nach Deutschland immigriert sind. Damit ist das Thema Film in dem Buch abgeschlossen und es wird an keiner Stelle erwähnt, wie „Solino“ tatsächlich endet. Die Idee, im Deutschunterricht mit Filmen zu arbeiten, wird in Studio d B1 nicht vollständig aufgegriffen, da das Ansehen von „Solino“ nicht vorgesehen ist. Da das Interesse der Lernenden durch die Bilder und Inhalte geweckt und das Ende im Buch offen gelassen wird, sollte der Film auch gezeigt werden. An dieser Stelle wäre zu überlegen, weitere Vorentlastung - in Form von Charakterisierungen der Protagonisten - zu leisten. Dies dient zusätzlich der Vereinfachung des Verständnis- ses. Nach dem Film könnten die Lernenden ihre eigene Zusammenfassung schreiben und eine Filmkritik verfassen. Um die Textsorte Filmkritik einzuführen, können Kritiken zu anderen Filmen behandelt und ihr Aufbau untersucht werden. Anhand dieser Hilfestellung sollten die Lernenden in der Lage sein, ihre eigene Filmkritik zu „Solino“ zu schreiben. Auf diese Art und Weise ließe sich die Besprechung eines Films in die Arbeit mit einem Lehrwerk integrieren. Zudem wäre die stets bestehende Anforderung, neue Medien in den Unterricht einzubeziehen, erfüllt. Des Weiteren könnten in Anlehnung an dieses Beispiel andere Spielfilme zu diversen Themen didaktisiert werden. Lea Weis, Rheinische FriedrichWilhelms Universität Bonn, [email protected] Christiane Wolsing, Ruhr-Universität Bochum, [email protected] Praktikantinnen für DaF an der Univeristät Guanajuato # 23 info-ampal Interview Claus Witte ALEG-KONGRESS 2012 IN GUADALAJARA INTERVIEW MIT OLIVIA DÍAZ VON DER UNIVERSIDAD DE GUADALAJARA diengang zwischen der Universität Leipzig und der Universität Guadalajara. Gleichzeitig leite ich auch die Abteilung für Neue Sprachen dieser Universität. Darüberhinaus kann ich dann vielleicht auch noch sagen, dass ich Präsidentin des Verbandes ALEG bin, aber dazu kommen wir dann ja später noch. Claus Witte: Hallo Olivia, zunächst einmal bedanke ich mich dafür, dass du mir die Gelegenheit gibst, dich zu interviewen. Wir beiden kennen uns ja schon seit einigen Jahren, da aber die meisten Leser der Info-AMPAL dich sicher nicht kennen, würde ich dich um eine kurze Vorstellung bitten. Olivia Díaz: Ja gerne, ich arbeite seit 1991 an der UdG. Hier habe ich hispanoamerikanische Literatur studiert und danach in Freiburg im Breisgau im Bereich Germanistik zu deutscher Exilliteratur in Mexiko promoviert. Und im Moment unterrichte ich im Master, im Binationalen Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache: Estudios interculturales de lengua, literatura y cultura alemanas (mehr zu diesem Studiengang in Info-AMPAL Nr. 18 u. 20, Anm. von Claus Witte), zusammen mit den DAAD-Lektoren. Dies ist ein binationaler Stuinfo-ampal # 23 Claus Witte: Ja genau. Vielleicht noch kurz etwas zu dir. Wie kam es, dass du von einer „normalen“ Deutschlererin der UdG zur Vorsitzenden des ALEG wurdest? Olivia Díaz: Das kommt, glaube ich, von alleine, wenn man sich in diesem Bereich bewegt, würde ich sagen. Ich denke, fast alle Germanisten in Lateinamerika nehmen irgendwann an diesem Kongress teil und in letzter Zeit haben wir in Guadalajara sehr viele Sachen organisiert, die bedeutend sind, so wie etwa der neue Masterstudiengang und auch unsere Beziehung zum Herder Institut in Leipzig. Das hat aber auch damit zu tun, dass der ALEG Kongress in vielen möglichen Ländern stattfinden soll. In Mexiko hat der Kongress 1995 stattgefunden und es war schon mal Zeit, dass er wieder einmal in Mexiko organisiert wird. Und wenn man den Kongress organisiert dann ist man auch gleichzeitig, automatisch Präsident oder Präsidentin von ALEG. Claus Witte: Kannst du mir dann nun einmal näher erläutern, was ALEG ist. Was macht er, was bedeutet die Abkürzung und was sind seine Ziele? Olivia Díaz: ALEG heißt Asociación Latinoamericana de Estudios Germanísticos und der Verband existiert schon viele Jahre. Der erste Kongress hat im argentinischen Córdoba mit weniger Teilnehmern als die nachfolgenden Kongresse stattgefunden, aber nun rechnet man immer ungefähr mit 300-500 Leuten. Der Kongress oder besser gesagt der Verband hat das Ziel, die Sprache und die Kultur der deutschsprachigen Länder zu fördern, sowie die Arbeiten in diesem Bereich, bekannt zu machen. Darüber hinaus ist es die Absicht, dass die Germanisten in ganz Lateinamerika in Kontakt zu einander kommen, wie auch bei anderen Verbänden, die es auf anderen Kontinenten gibt. Claus Witte: Wer ist neben dir noch im Vostand des ALEG? Bist du alleine? Olivia Díaz: Nein, nein (lacht). Es gibt neben mir noch Dr. Paulo Soethe von der Universidad Curitiba in Brasilien, sowie Dr. Adriana Galván, Dr. Florian Gräfe und Katharina Herzig, diese alle von der UdG, im Vorstand. November 2010 19 Entrevista Claus Witte: Wann genau wird erklärt, dass sie sich mit AMPAL denn der ALEG-Kongress in Gua- in Verbindung setzen und dann einmal die Art und Weise einer dalajara stattfinden? Zusammenarbeit absprechen werOlivia Díaz: Vom 5. bis zum 9. den, damit auch AMPAL an dem ALEG-Kongress teilnimmt. März 2012. Claus Witte: Und ist schon klar, Claus Witte: Und wie kommt es, wo in Guadalajara der Kongress dass der Kongress gerade in Guadadalajara stattfinden wird? Hier gibt durchgeführt wird? es kein eigentliches GermanstikstuOlivia Díaz: Nein, nein, noch dium wie etwa in Mexiko-Stadt. nicht. Also ich würde lieber noch Es gibt die Deutschabteilung und nicht sagen, wo wir das geplant ha- auch den schon erwähten binatioben, weil wir noch keine Zusagen nalen Master, aber keine Germanihaben. Aber es wird irgendwo an stikabteilung. einem schönen Ort sein, Stadtmitte oder so, das ist die Idee. Und einige Olivia Díaz: Das hat vor allem mit Veranstaltungen werden natürlich dem Masterstudiendgang zu tun. auch im Paraninfo der UdG (altes Es gibt bei uns immer die Frage, wie Rektoratsgebäude der Uni, welches so ein Studiengang eigentlich heiheute als Museum und Veranstal- ßen soll, DaF oder ganz allgemein tungsort genutzt wird, Anm. von Germanistik oder German Studies. Denn dieser Masterstudiengang ist Claus Witte) stattfinden. für uns schon ein germanistischer Claus Witte: Mit wieviel Teilneh- Studiengang. mern wird denn gerechnet? Claus Witte: Der MasterstudienOlivia Díaz: Etwa 350-400 Perso- gang ist also nicht nur auf DaF ausnen, weil man auch mit der Teil- gerichtet, sondern schon auch auf nahme von AMPAL rechnet.Von andere Gebiete? daher, sagen wir mal, werden es Olivia Díaz: Ja, auf jeden Fall. In wohl sogar 400. diesem Studium besuchen die StuClaus Witte: Wo du gerade AM- denten Seminare im Bereich LitePAL erwähnst. Wie wird denn da ratur, Kulturwissenschaft und DaF. die Zusammenarbeit aussehen? Nicht alle setzen sich hauptsächlich Z.B. der jährlich stattfindende AM- mit Didaktik auseinander. Man PAL-Kongress, wird der integriert versucht also, in Zusammenarbeit in den ALEG-Kongress oder wie mit der Uni Leipzig ein breiteres wird die Kooperation sein? Ist das Konzept von DaF vorzuschlagen. schon klar, oder noch nicht? Claus Witte: Gibt es schon Ideen Olivia Díaz: Klar ist es noch nicht, für thematische Schwerpunkte? aber es gibt schon Gespräche. Ka- Gibt es schon ein Motto oder Kontharina Herzig und Florian Gräfe zepte für die inhaltliche Ausrichhaben sich bei einer Sitzung bereit tung? 20 noviembre 2010 Olivia Díaz: Ja, das Thema des Kongresses soll ganz allgemein sein, wie bei allen großen Kongressen dieser Art, damit auch möglichst viele verschiedene Sektionen angeboten werden können. Das Thema ist: Transformation – lateinamerikanische Germanistik im Wandel. Man versucht schon, dass man in allen Bereichen und in allen Sektionen einmal die Lage der Germanistik in Lateinamerika untersucht. Und dazu gibt es die traditionellen Bereiche: Literatur, Linguistik, DaF und Übersetzung. Und in den Bereich Literatur werden auch die Kulturstudien mit einbezogen. Claus Witte: Es wird also auch einen didaktischen Schwerpunkt geben? Olivia Díaz: Ja und nein, nicht unbedingt. Ich muss zugeben, dass bei dem ALEG-Kongress die Literatur einen größeren Raum einnimmt, wenn auch DaF ein eigener Bereich ist. Es gibt, sagen wir einmal, fünf bis sechs Sektionen im Bereich Literatur, zwei im Bereich Didaktik, zwei im Bereich Linguistik, aber im Bereich Literatur gibt es schon mehr Angebote als in den anderen. In der Literaturwisenschaft gibt es auch bereits konkrete Planungen für Sektionen, z. B. Literatur und Film oder auch Literatur über Grenzen, da könnte man über Exilliteratur, aber auch über Migrationsliteratur jetzt ganz aktuell in Deutschland sprechen. Als eine weitere Sektion ist auch Grenzüberschreitungen zwischen Romanistik und Germanistik im Gespräch. Also, wir wissen, dass die Romanistik in Deutschland sehr gut ist und es gibt Dozenten # 23 info-ampal Entrevista in Deutschland, aber auch hier, die nicht so viele, aber jetzt ist es näher Ausschreibung wird jetzt im Oktosich mit beiden Bereichen ausein- und wir hoffen, dass auch Leute ber bekannt gegeben. Wer Interesse hat, einen eigenen Vortrag anzumelandersetzen. aus den USA kommen. den, soll sich mal anmelden. Die Claus Witte: Da will ich dann Claus Witte: Wer organisiert den Anmeldefrist für Beiträge ist noch gleich mal einhaken. Wird es auch ganzen Kongress, gibt es ein Komi- nicht genau festgelegt, aber wenn eine spezielle Sektion zu den litera- tee, werden extra Stellen eingerich- das Thema gut zu einer Sektion passt, dann wird es angenommen. rischen, kulturellen, linguistischen tet? Als Sektionsleiter haben wir immer oder sonstigen Verbindungen zwischen Mexiko und den deutsch- Olivia Díaz: Die Organisation einen Kollegen aus Lateinamerika sprachigen Ländern geben? übernimmt vor allem die UdG, ne- und einen aus Deutschland einben mir vor allem die Personen aus geladen, mit dem Ziel, dass es ein Olivia Díaz: Auf jeden Fall. Aber dem ALEG-Vorstand, die ich gera- Gleichgewicht gibt und dass diese nicht nur Mexiko, sondern allge- de erwähnt habe. Auch Dr. Paulo dann zusammen entscheiden. Um mein Lateinamerika. Wir wollen es Soethe von der Universidad Curiti- einen Vortrag anzumelden, muss nicht auf ein Land beschränken, da- ba in Brasilien wird mitorganisieren. man die ganz normalen akademimit sich auch Kollegen aus anderen Das Komitee besteht hauptsächlich schen Vorraussetzungen erfüllen. Ländern, die sich in diesem Bereich aus Leuten der UdG. Aber es gibt Wir hoffen, dass wir viele Anmelbewegen, einbringen können. auch Institutionen, die das Ganze dungen erhalten. Man wird dann mitgestalten und auch finanzieren. Entscheidungen treffen müssen, Claus Witte: Aus welchen Ländern Goethe-Institut, DAAD, Botschaft aber insgesamt ist die Ausrichtung werden die Vortragenden kommen? etc. Wir wollen hier aus Guadalaja- eher akademisch. Wie viele Vorträge wird es ungefähr ra auch einige Organisationen wie geben? etwa die Cátedra Cortázar mitein- Claus Witte: Gibt es eigentlich eine beziehen. (Einrichtung der UdG Homepage für den Kongress oder Olivia Díaz: Das ist eine schwierige zur Forschung über lateiname- gibt es eine ALEG-Homepage, auf Frage. Wenn wir einmal eine unge- rikanische Literatur, die auch oft der man wichtige Infos bekommen fähre Rechnung machen, dann Veranstaltungen in diesem Bereich kann? werden wir etwa 10 Sektionen ha- anbietet. Anm. von Claus Witte). Olivia Díaz: Die gibt es schon und ben und pro Sektion wird es etwa 10 Vorträge geben, so sind das ca. Claus Witte: Und von den Bot- die wird auch jetzt im Oktober frei100 Vorträge. schaften nur die deutsche Botschaft geschaltet. Die Adresse lautet: Und die Vortragenden kommen aus oder auch die der Schweiz und die www.aleg-online.org den deutschsprachigen Ländern, Österreichs? Claus Witte: Wunderbar, das klingt aus Europa, aus Australien, aus Afrika. Wir erwarten diesmal sogar Olivia Díaz: Die Idee ist, dass wir alles sehr interessant und ich deneinen Dozenten aus Südafrika. Ei- die auch einladen. Das ist aber ke, du hast den Lesern einen guten ersten Einblick in diesen Mamgentlich ist es ja ein lateinamerika- noch offen. mutkongess gegeben. Ich bedanke nischer Germanistikkongress, aber es gibt doch immer wieder Kolle- Claus Witte: Kann jeder, der möch- mich für das interessante Gespräch. gen aus anderen Teilen der Welt, te, einen eigenen Beitrag anmelden? Und wir sehen uns spätestens auf die sich auch mit Lateinamerika Gibt es bestimmte Kriterien für die dem Kongress. auseinandersetzen, etwa aus Por- Anmeldung eines Beitrages? Das Interview führte Claus Witte aus tugal, Frankreich oder so. Diesmal wollen wir auch, dass die Kollegen Olivia Díaz: Es gibt für jeden Be- Guadalajara. [email protected] aus den USA kommen. Beim letz- reich Sektionsleiter, die für die ten Kongress in Argentinien waren Kriterien verantwortlich sind. Die 22 noviembre 2010 # 23 info-ampal Extra Der AMPAL-Vorstand X. AMPAL-TREFFEN 2011 Es ist wieder soweit: Unsere nächste Tagung steht an und die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren! Wie immer in den ungeraden Jahren, wird unser traditionelles AMPAL-Treffen auch 2011 außerhalb von MexikoStadt organisiert, diesmal direkt am Zócalo des wunderschönen San Pedro Cholula in Puebla. Die Wahl dieses Ortes ist kein Zufall, leben doch drei unserer Vorstandsmitglieder in Puebla! Referenten darum, schon jetzt einen Artikel für unsere Akten/ Memorias vorzubereiten. Nur die Referenten, die bereits einen Artikel eingesendet haben, können mit ihrem Beitrag am Programm teilnehmen! Einsendeschluss für Artikel ist der 28. Februar 2011. Cholula liegt 15 Minuten von Puebla entfernt in einem Hochtal, eingerahmt von vier malerischen Convento de San Gabriel, Cholula, Puebla Vulkanen: dem Popocatépetl, themenverwandte Vorträge und seiner Frau Iztaccíhuatl, der Malinche (oder auch Malíntzin) Workshops eingereicht werden. und, etwas weiter entfernt, dem Wir bitten, eine Zusammenfassung Pico de Orizaba. Unseren Kongress mit Titel und dem kompletten werden die Räumlichkeiten der Namen des Autors mit maximal Privatschule Instituto Fray García 150 Wörtern sowie ein kurzes de Cisneros und des Hotels Real de Biodata (max. 100 Wörter) per EMail an die folgenden Adressen zu Naturales beherbergen. schicken: Der Termin wurde um einen [email protected] Monat vorverlegt: Von Freitag, und/oder 1. April, bis Sonntag, 3. April, [email protected]. wollen wir allen AMPAL-Freunden wieder die Möglichkeit bieten, Wichtig: Einsendeschluss für sich fortzubilden und auch eigene Abstracts ist der 15. Januar 2011. Beiträge vorzustellen. Leitthema der Unser Auswahlkommittee wird Tagung ist: Kompetenzorientiertes alle Bewerber bis spätestens 31. darüber informieren, Unterrichten. Obwohl dieses Januar Thema im Vordergrund stehen ob ihre Vorträge angenommen wird, können auch andere wurden. Wir bitten alle künftigen Die Teilnahmegebühren staffeln sich diesmal wie folgt, die Mitgliedschaft bei AMPAL ist inklusive. 24 noviembre 2010 Wie immer wird vor bzw. nach der Tagung ein zusätzliches Seminar stattfinden, dessen genauen Termin und Thema wir demnächst bekannt geben. Ab sofort und bis 31. Januar 2011: $ 700 Pesos 1.-28. Februar 2011: $ 800 Pesos Ab 1. März 2011 und bis Tagungsbeginn: $ 1000 Pesos Wir bitten darum, den Betrag möglichst frühzeitig auf folgendes Konto zu überweisen: BANAMEX 958 7978366, Clabe 0021 80095879783669, SWIFT: BNMXMXMM Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und sehen uns spätestens im April in Cholula. # 23 info-ampal